KEWITZ ist der Name, der seit vielen Jahren auf der Brust der Ersten Herren zu lesen ist. Doch wer steckt eigentlich hinter diesem Namen und warum engagiert sich Sönke Kewitz seit Jahren im SCS, ohne kommerzielle Absichten zu haben? In einem Interview haben wir uns mit dem Hauptsponsor des SCS unterhalten, über seine Verbindung zum Verein, seine Philosophie, sein Engagement und die Kommerzialisierung des Amateuerfußballs.
Du bist seit 2017 unser Hauptsponsor der 1. Herren, aber eigentlich ja schon viel länger dabei. Du unterstützt den SC, lange vor allem die zweite Herren, seit nun gut 10 Jahren. Wie kam es damals zu deinem Engagement?
Aus Verbundenheit gegenüber meines Heimatvereins und natürlich gegenüber Sven Reinke. Wir waren und sind sehr eng befreundet und mein Engagement ist an seines stets verknüpft gewesen. Die Philosophie und der Einsatz mit der er diese ins Team trägt, entspricht genau meiner Philosophie ein Team zum Erfolg zu führen.
Du bist ein Sponsor der sich sehr engagiert, aber selbst kaum in Erscheinung tritt. Warum ist das so, was motiviert Dich dazu den SCS so stark zu unterstützen ohne ständig im Rampenlicht zu stehen?
Zuallererst stecke ich keine Arbeit und Zeit in dieses Sponsoring. Das Rampenlicht sollte denen zugesprochen werden, die durch soziales, ehrenamtliches Engagement weitaus mehr aufwenden als Unterstützungsgelder. Durch den SC Schwarzenbek und seinen Teamgedanken bin ich zu der Person geworden, die ich heute bin. Gemäß der von Sven und mir gelebten Philosophie, dass keiner größer ist als sein Team, und dass Spaß und Zusammenhalt der größte Erfolg ist, führe ich auch im Berufsleben meine Firmen bzw. meine einzelnen Teams.
Die Älteren unter uns erinnern sich gut, aber die Jüngeren eher nicht. Hast Du selbst auch mal gegen die Kugel getreten?
Ich habe ca. von meinem 4 bis zu meinem 19. Lebensjahr gespielt, bis meine Knie leider der Belastung nicht mehr standgehalten haben. Ich war ein schnörkelloser Stürmer, der wusste, wie man ein Tor erzielt, ohne vorher mehrere Male sich selbst um den Ball gedreht zu haben. Damit war ich bis zu meinen Verletzungen einigermaßen erfolgreich. Desweiteren gab es eine Zeit, in der Sven und ich zusammen eine Jugendmannschaft trainiert haben. Aus dieser ist dann mehr oder weniger die Zweite Herren entstanden, die von Sven trainiert wurde. Damals gab es keinen Sponsor, und so habe ich mein Engagement gestartet.
Wie sieht denn Dein Leben heute aus? Bleibt da Zeit für Sport?
Ich wohne und arbeite in der Hafencity Hamburg. Ich bin glücklicher dreifacher Familienvater und gehe seit 20 Jahren mit derselben Person durchs Leben. Beruflich leite ich das Deutschlandgeschäft eines der größten Logistikimmobilieninvestoren Europas und bin dabei auch im Europa-Management tätig. Ich pendle wöchentlich zwischen Hamburg, Frankfurt und Prag.
Wie man sich denken kann, bleibt mir neben den alltäglichen Verpflichtungen leider nur wenig Zeit für Mannschaftssport mit festen Terminen. Glücklicherweise habe ich zuhause die Möglichkeit, Sport als Ausgleich zu treiben. So habe ich etwa das Schwimmen für mich und meine Gelenke entdeckt.
Wie siehst Du ganz grundsätzlich die Kommerzialisierung des (Amateur- )Fußballs und die Tatsache, dass selbst in den unteren Ligen schon persönliche Gehälter gezahlt werden? Was ist dir bei den Menschen bzw. Fußballern wichtig und was schätzt Du an der aktuellen Ersten Herren?
Ich vertrete da zu 100% Svens Meinung: Fürs Fußballspielen sollten wir nicht bezahlen. Zusammenhalt und Engagement sind wichtig. Ein Team ist nicht erfolgreich, weil es aufsteigt, sondern weil es ein Team ist und als solches im Verein und auch privat gut funktioniert. So haben wir das früher gehandhabt. Das ist sowohl im Sport als auch im Beruf wichtig.
Knüpfst Du Dein Engagement im SCS an klare Rahmenbedingungen und wie intensiv verfolgst du den sportlichen Weg der Ersten Herren, aber auch den Weg des Gesamtvereins?
Ich habe das Sponsoring, welches komplett aus meinen Privatgeldern kommt und keinen kommerziellen Nutzen für mich darstellt, immer an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens ist Sven Reinke in verantwortlicher Position; zweitens versteht sich die Mannschaft als Team und unterstützt die Jugend. Beides funktioniert im Moment sehr gut. Gerade über die Unterstützung der Jugend bin ich sehr glücklich und dankbar.