Mit Niclas Kuß hat der SC Schwarzenbek einen talentierten und engagierten Nachwuchstrainer in seinen Reihen. Niclas ist bereits seit 2014 im Trainerbereich unterwegs und wurde vor kurzem als Assistent am Stützpunkt in Allermöhe angeworben. Eine Ehre für den 20-jährigen, wie er uns in einem Interview verrät. Mit dem Jahrgang 2005 ist Niclas als Trainer gewachsen und will das Team bis in den Herrenbereich führen. Über Niclas persönlichen Ziele, über die Herausforderungen mit seinem Team und seine Zusammenarbeit mit SCS-Coach Apel sprechen wir in einem Interview.
Moin Niclas, seit vielen Jahren engagierst du dich auch neben dem Platz für den SC Schwarzenbek und bist als Jugendtrainer quasi mit deiner Mannschaft mitgewachsen. Seit wann bist du Trainer und was macht dir daran besonders viel Spaß?
Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie alles angefangen hat.
Ich kam mit meiner Mannschaft gerade von der Ausfahrt nach Österreich wieder und habe Papa (Uwe) beim Trikots aufhängen geholfen, als Rainer Hanzlik mich angesprochen hat, ob ich nicht Bock hätte mit ihm zusammen Eumel (Andreas Plehn) beim Jahrgang 2005 zu unterstützen. Ich musste nicht lange überlegen und mit Rainer zusammen haben wir dann Eumel unsere Unterstützung zugesagt. Das war 2014. Mittlerweile hat sich sehr viel getan und entwickelt. Was allerdings gleichgeblieben ist, ist dass wir als Trainertrio die 2005er zusammen coachen, wobei Eumel den Hut aufhat. Ein Grund warum ich unter anderem solange dabei geblieben bin, ist die Mannschaft. Wir haben im Durchschnitt eine Trainingsbeteiligung von 20 Spielern. Da macht es natürlich mega Spaß als Trainer. Außerdem bin ich mit dem Fußball groß geworden. Mein Papa war in meiner gesamten Jugend zusammen mit Leo mein Trainer und so habe ich natürlich fast jeden Tag erlebt wie es so ist als Trainer. Das hat mich damals schon sehr interessiert und fasziniert. Ich habe mir viele Sachen von Papa und Leo abgeguckt, sei es die Organisation des Drumherums oder auch inhaltlich wie man das Training gestaltet. Natürlich gab es auch Sachen, die ich heute anders mache, aber das ist ja ganz normal.
Besonders viel Spaß macht es mir den Jungs Fußball beizubringen. Ich selber könnte mich den ganzen Tag mit Fußball beschäftigen und diese Leidenschaft weiterzugeben ist meine große Leidenschaft. Dazu muss ich auch noch sagen, dass ich mit Finn Apel einen mega guten ,,Mentor, habe. Er hat mir unter anderem bei der C-Prüfung im Praxisbereich geholfen, als wir uns über meine Übung ausgetauscht haben. Außerdem unterhalten wir uns fast täglich über Fußball und er hat immer wieder neue Punkte, die ich sowohl im Training als auch im Spiel einbringen kann. Immer, wenn ich denke jetzt haben wir alles, kommt er mit neuen Ansätzen. Das ist überragend!
Kannst du dir vorstellen deine aktuelle Mannschaft bis in die A-Jugend zu führen oder siehst du dich auch künftig eher im Kinderbereich?
Das kann ich mir absolut vorstellen! Ich selbst bin damals mit dem Ziel an die Sache herangegangen, wenn ich unterstütze, dann nicht nur halb, sondern ganz und dazu gehört für mich auch, die Mannschaft bis zum Ende zu begleiten. Für mich ist das Ziel erst erreicht, wenn wir als A-Jugend von unserer letzten Ausfahrt wiederkommen und wir die Jungs in den Herrenbereich übergeben. Der Kinderbereich erfordert viel mehr als manche vielleicht denken. Die Kinder haben sich die letzten Jahre immer mehr entwickelt. Man hat den Spruch ja schon sehr oft gehört, dass die Jugend heute anders ist als unter anderem auch zu meiner Zeit, was ja noch nicht als zulange her ist (lacht). Grundsätzlich liebe ich es einfach den Fußball zu vermitteln. Ob ich es dabei eher Kindern oder Jugendlichen oder sogar Herren vermittle, spielt keine große Rolle für mich. Natürlich ist der Traum da, irgendwann mal einen großen oder mittelgroßen Verein zu trainieren - aber die Hauptsache für mich ist, dass ich egal welche Mannschaft ich trainiere den Spaß dabei nicht verliere.
Einen großen Verein wie den SC Schwarzenbek? Kannst Du Dir vorstellen, irgendwann als Trainer unserer Ersten am Spielfeldrand zu stehen oder siehst Du Dich woanders?
Mein Traum wäre, irgendwann mal eine Mannschaft zwischen der 1. und 3. Bundesliga zu coachen, aber wie gesagt, dass ist ein Traum, den wahrscheinlich sehr viele Trainer haben. So wie sich der SC gerade entwickelt mit seiner Jugendarbeit unter der Leitung von Finn, aber auch der Herrenbereich mit der Ersten und Zweiten, kann man schon sagen, dass wir dabei sind uns sehr gut weiterzuentwickeln als Verein. Mit der Frage, ob wir ein großer Verein sind tue ich mich schwer. Da zählen glaube ich eher Vereine wie Eintracht Norderstedt oder Altona 93 dazu. Aber wir müssen uns auch nicht kleiner machen als wir sind. Wir sind ein Verein der sich gerade nach den letzten Jahren und dem Zusammenbruch des Ligabetriebs 2017 schon enorm erholt hat und sich stark positiv weiterentwickelt. Ob ich mir vorstellen kann irgendwann die Ersten Herren zu trainieren, ja absolut. Ich habe bisher nur beim SC gespielt und wüsste nicht warum ich das ändern sollte, auch als Trainer. Solange Sven, Finn und jetzt auch Luci den Job machen, brauchen wir uns aber gar keine Gedanken machen auf der Trainerposition. Wenn irgendwann mal Bedarf auf der Position ist, sei es als Co-Trainer oder Cheftrainer bin ich gerne bereit die Erste oder auch die Zweite Herren zu coachen. Ich denke da brauchen wir uns aber die nächsten 5-10 Jahre keine Gedanken machen. Wie gesagt, ich will nicht sagen, dass ich unbedingt Herren trainieren will oder unbedingt Jugendmannschaften. Die Hauptsache für mich ist, dass meine Spieler und ich Spaß am Fußball haben und das kann in jeder Mannschaft der Fall sein. Abe eins ist auch klar, der SCS steht immer an erster Stelle.
Welche Ziele hast du mit deiner Mannschaft in der kommenden Saison?
Das ist sehr schwierig. Wir haben vor der Corona-Zeit wichtige taktische und technische Elemente einstudiert und trainiert. Durch Corona müssen wir das ganze jetzt wieder intensiv bearbeiten, um wieder auf das Level zu kommen, welches wir vor Corona hatten. Grundsätzlich ist das Ziel mit unserer Mannschaft in die Aufstiegsrunde zur Landesliga zu kommen und dann den Aufstieg in Angriff zu nehmen. Natürlich gehören da viele Sachen dazu die passen müssen. Aber von der Qualität hat die Mannschaft auf jeden Fall das Zeug dazu, was die Jungs schon oft genug bewiesen haben. Außerdem wollen wir wieder soweit wie möglich im Pokal kommen (letztes Jahr Achtelfinale und nur durch die Coronapause gestoppt). Ziel ist es für mich aber auch unsere Mannschaft individuell, sowohl taktisch als auch technisch weiterzuentwickeln. Wir wollen unsere Spieler erfolgreich in den Herrenbereich integrieren und dazu gehört auch, dass sie sich individuell noch weiterentwickeln. Leider schaffen wir es auch nicht bei jedem Spiel unsere Leistung zu 100% abzurufen, auch daran werden wir arbeiten. Auch wenn unsere Mannschaft schon auf einem sehr guten Weg ist, geht es immer noch besser.
Vor wenigen Wochen bekamst du die Info, dass du Stützpunkt-Trainer werden sollst. Nennt man das so? Wie kam es dazu, wie ist der HFV auf dich aufmerksam geworden und welche Aufgaben übernimmst du dort?
Man nennt es nicht ganz so (lacht). Finn Apel und Christopher Leitlof sind als Stützpunkt-Trainer am Stützpunkt Allermöhe aktiv. Meine Aufgabe ist es den beiden dabei zu assistieren. Stützpunktassistenztrainer ist der richtige Titel. Finn hat mich vor ein paar Wochen angerufen und mir erzählt, dass sie beim Stützpunkt Allermöhe noch mehr in das Thema Individualisierung investieren und allgemein den Stützpunkt Allermöhe erweitern möchten und hat mich dann gefragt, ob ich mir vorstellen kann sie dabei zu unterstützen. Finn besprach sich anschließend mit Fabian Seeger, den Stützpunkt-Koordinator Hamburg. Fabian kannte mich auch schon von den Trainerlehrgängen und als wir dann telefonisch auch nochmal Kontakt hatten und er mich auch nochmal gefragt hatte, ob ich mir vorstellen kann Finn und Christopher zu unterstützen, habe ich zugesagt. Die Entscheidung ist mir dabei nicht leichtgefallen, weil das Stützpunkt Training immer am Montag ist, wo wir auch mit den 2005ern trainieren. Aber so ein Angebot ist natürlich schon eine große Ehre und man kann natürlich noch viel mehr inhaltlich mitnehmen als Trainer und sich weiterentwickeln. Ich war jetzt schon einmal dort und muss echt sagen, da sind mega gute Jungs dabei, die sehr viel Potential haben.
An der Seite von Finn Apel bist du auch regelmäßig als Trainer in der Fussballschule aktiv. Was bringt ihr den Kids dort in einer Woche bei?
Finns Lieblingswörter flitzen und jagen (lacht). Wir versuchen den Kids natürlich den Spaß am Fußball zu vermitteln. Finn ist da sehr gut aufgestellt und hat immer kreative Ideen. Die Einheiten bestehen hauptsächlich daraus, dass die Kids verschiedene Spielformen absolvieren. Sei es mit kleinen Bällen, großen Bällen, Leibchen usw. Thema ist meistens flitzen und jagen, sodass die Kinder immer in Bewegung sind. Bei den älteren Kindern die da mitmachen, geht es dann auch schon mal inhaltlich zu Werke. Erster Kontakt, offene Spielhaltung – Grundlagen eben. Wir vermitteln den Kids aber auch Werte, wie Teamgeist, Zusammenhalt und Toleranz. Keiner wird ausgegrenzt und alle werden mit einbezogen.Es ist immer schön zu hören, wenn die Kinder oder Eltern am Ende der Woche fragen, wann die nächste Fußballschule ist. Wer Interesse hat, die nächste Fußballschulein Schwarzenbek wird bestimmt kommen und ich kann euch nur sagen, es lohnt sich, weil die Kids die ganze Woche über Individuell sehr gut geschult werden.
Lieber Niclas, danke für deine Zeit. Der SC Schwarzenbek ist sehr froh einen so engagierten Trainer in seinen Reihen zu haben. Wir drücken dir für die neue Saison mit deinem Team die Daumen und wünschen Dir viel Spaß bei deiner neuen Aufgabe am Stützpunkt in Allermöhe. Mach weiter so!