Viktor Schner ist SCSler durch und durch und schnürt die Schuhe seit vielen Jahren für unseren Verein. Für Viktor ist der SCS alternativlos und die gute Entwicklung des Teams und die positiven Ergebnisse der letzten Wochen kein Zufallsprodukt. Wir haben uns mit der Nummer 19 über seine überragenden Leistungen unterhalten und uns seine Sicht auf die Entwicklung des SCS angehört. Außerdem haben wir über seine Ziele gesprochen und was er sich für den SCS wünscht.
Mann der Stunde beim SCS, Viktor wie haben sich die letzten Wochen für dich angefühlt?
Viktor: Die Resultate der letzten Wochen haben sich angekündigt. Nach dem holprigen Saisonstart haben wir kontinuierlich an uns gearbeitet, sowohl Trainer als auch Spieler haben gemeinsam an Lösungen gearbeitet. Wir wussten, dass wir mehr können, haben nur nach der richtigen Stellschraube gesucht. Das Ergebnis sind neue taktische Ausrichtungen und ein Bewusstsein für die Situation, in der wir uns befinden. Wir haben einen Plan, an den wir glauben!
Mit acht Punkten aus den letzten vier Spielen habt ihr Euch vom Schlusslicht TuS Hamburg abgesetzt, die Liga ist ausgeglichen wie selten und der Abstand auf Platz sechs ist ebenso groß wie der auf einen Abstiegsplatz, muss das Saisonziel schon nach oben korrigiert werden?
Viktor: Wir haben uns zwar ein wenig Luft nach unten verschafft, wissen aber auch alle, wie schnell sich das wieder ändern kann. Das Saisonziel nach oben zu korrigieren wäre zu früh. Trotz positiver Ergebnisse der letzten Wochen haben wir noch viele Dinge, an den wir arbeiten müssen. Wenn wir nur die Hälfte unserer 100%igen im Tor unterbringen würden, würden wir längst vom einstelligen Tabellenplatz grüßen. Wir denken von Spiel zu Spiel und das Ziel ist nach wie vor am Ende der Saison überm Strich zu stehen.
Du bist SCSler durch und durch, seit dieser Saison Kapitän und spielst schon seit Jahren für unseren Verein. Den vielen Anfragen von anderen Vereinen erteilst du stets eine Abfuhr,
ist der SCS für dich alternativlos?
Viktor: Definitiv. Wenn es in die Gespräche für die Kaderplanung der nächsten Saison geht, ist mein Gespräch mit dem Trainerteam meistens nach einer Doppelsekunde beendet. Ich fühle mich hier wohl und möchte so lang mein Körper es zu lässt (man wird ja nicht jünger…), für den SCS auflaufen und unseren Verein repräsentieren. Seit dieser Saison darf ich sogar als Kapitän auftreten, was mich verdammt stolz macht. Jeder träumt als Teenager davon irgendwann für die Liga Truppe zu spielen und die Binde zu tragen. Das Team vertraut mir, was ich sehr zu schätzen weiß.
Was macht euer Team aus, warum scheinen sich alle so wohl zu fühlen im Kreise der ersten Herren?
Viktor: Den SC Schwarzenbek hat der Zusammenhalt schon immer ausgezeichnet. Wir sind nicht nur Mitspieler, sondern Freunde, die füreinander einstehen. Sowohl auf als auch neben dem Platz sind wir eine absolute Einheit. Und das geht viel weiter als nur zusammen Kaltgetränke zu verzehren oder FIFA zu spielen. So durfte ich zum Beispiel unserem absoluten und unangefochtenen Superstar Torben Oertel Nachhilfe in Statistik geben, weil er zu aller Unverständnis nicht verstanden hat, wie man die eindimensionalen Parameter des Kolmogorow-Smirnow-Tests bestimmt, um auf die Verteilung der Zufallsvariablen zu schließen.
Was wünscht du dir für den Verein, hast du Visionen und welche Ziele hast du persönlich, in dieser Saison aber auch darüber hinaus?
Viktor: Wir haben nach unserem großen Umbruch 2016 einen neuen Weg eingeschlagen, der nicht ganz leicht war. Ich wünsche mir, dass alle weiterhin so geschlossen dran glauben. Ich find’s klasse mit all den Schwarzenbeker Jungs zusammenzuarbeiten. Meine persönlichen Ziele stelle ich immer hinten an, da für uns nur der Klassenerhalt zählt. Wobei… am Ende der Saison mehr Tore als Sebastian (meint Basti Johns) aufm Konto haben wäre schon äußerst befriedigend.
Langfristig würde ich mir wünschen noch einen Aufstieg mit dem SCS feiern zu können. Das durfte ich bereits einmal erleben und war einfach unglaublich.
Wie hast du persönlich die Entwicklung des Vereins, des Teams und des Umfeldes wahrgenommen? Seit dem Umbruch 2016 ist viel passiert an der Schützenallee.
Viktor: Es ist wirklich phänomenal, was die Verantwortlichen des SC Schwarzenbek, sei es der Vorstand, das Trainerteam oder auch die Teams selbst, bisher auf die Beine gestellt haben. Mit unserem Motto #keinekohlefürskicken wollten wir gezielt auf die Einbindung der Nachwuchsspieler setzen. So haben wir es mittlerweile geschafft, dass unser Altersdurchschnitt bei 21 Jahren liegt und bei Jung gegen Alt, 19-jährige für die Alten ackern dürfen. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, jedoch ist das der Weg den wir gehen wollen und auch werden.
Bezeichnend für den SC Schwarzenbek sind auch unsere Fans, die unabhängig von den Ergebnissen, ja teilweise auch unabhängig vom Austragungsort unserer Spiele, immer hinter uns stehen und uns
so zahlreich unterstützen.
Ein Thema welches mich bei unserem Umbruch stets gestört hat, ist der Aufbau unseres Vereinheimes. In einigen Tagen ist der Brand schon drei Jahre her und noch ist nicht klar wann wir wieder
ein Zuhause haben werden. Leider kann uns auch immer noch niemand sagen, wann wir das Sporthaus nutzen dürfen. Das ist einfach nur enttäuschend. Trotz alle dem haben wir es geschafft,
unseren Weg zu gehen und den SC Schwarzenbek weiterhin als attraktiven und ambitionierten Verein zu repräsentieren.
Das ist ein Thema was jedem in unserem Verein beschäftigt und für kaum jemanden nachvollziehbar ist. Wann das Sporthaus an der Schützenallee fertig ist und wann die Mitglieder des SCS sich wieder in annehmbaren Umkleideräumen umziehen und zum duschen nicht durch die Kälte rennen müssen, weiß niemand so genau. Auf eine konkrete Antwort der Stadt Schwarzenbek warten wir aktuell.
Vielen Dank für Deine Zeit und viel Erfolg auch für die nächsten Wochen!
Interview und Fotos: Florian Leibold, Teammanager